Klimakrise, Landwirtschaftspolitik, Umweltverschmutzung, uvm. sind Themen, die aktuell in aller Munde sind. Doch wie kannst du als einzelner Bürger aktiv etwas machen?
In Stommeln gibt es den Hellmese Hof, der seit 1991 nach den Demeter Biorichtlinien bewirtschaftet wurde. Im Zuge einer Lösung der Hofnachfolge wurde von Bauer Reinhard Kamp und Tanja Schlote ein Konzept entwickelt, welches zum einen dem Hof die Möglichkeit gibt, in die nächste Generation überzugehen und den Bürgern und Bürgerinnen der Region direkten Zugang zu gesundem und erntefrischem Gemüse aus der Region bietet.
Wie funktioniert das?
Wir vom Hellmesehof bepflanzen eine Fläche mit ca. 45 Gemüsesorten. Das Gemüse wird wöchentlich geerntet und in vorher festgelegten, gleichen Anteilen unter den Abnehmern aufgeteilt. Die Abnehmer können zwischen großem und kleinem Anteil wählen.
Dabei wird nicht für das Produkt bezahlt, sondern für die Kosten, die bei der Erzeugung des Gemüses tatsächlich entstehen. Diese Kosten werden für ein Jahr im Voraus kalkuliert und durch die Anzahl der Mitglieder geteilt. Dies ergibt einen Richtpreis. Nach dem solidarischen Prinzip bezahlt aber jeder was ihm möglich ist. D.h. der Richtpreis darf über- bzw. unterboten werden. Insgesamt muss die kalkulierte Jahressumme jedoch gemeinsam erzielt werden.
Ein neues Konzept, welches jedem Bürger die Möglichkeit gibt, gesundes und frisches Gemüse zu bekommen. Dieses ist nicht viele Kilometer gereist, sondern wird auf unserem Feld frisch geerntet und verpackungsfrei an die Verteilstellen geliefert.
Jeder Abnehmer von Bürger machen Landwirtschaft kann sich von der Art des Anbaus selbst überzeugen und sich aktiv am Hofgeschehen beteiligen. Denn wir möchten mehr sein als eine Gemüsekiste. Wir möchten den Hof gemeinsam mit unseren Mitgliedern erhalten und ausbauen. Auf unserem Hof soll eine soziale Gemeinschaft, eine neue Art des Dorflebens entstehen, wo sich alle Generationen treffen und einbringen können, austauschen, voneinander lernen und gemeinsam feiern. Die aktive Beteiligung ist dabei kein „Muss“, denn nicht jeder hat die Zeit, mitzumachen.